Zum Einstieg dieses Blog-Eintrages gleich mal einen Vorher-Nachher-Vergleich. In den meisten Fällen ist das Ausgangsbild schon so gut, dass ich nur noch wenig nachbearbeiten muss. Zum verdeutlichen habe ich deshalb extra Beispiele gewählt, bei denen der Unterschied und die Möglichkeiten der Bearbeitung deutlich sichtbar sind. Das Wetter war beim Shooting leider recht schlecht und der Hund konnte nur an der kurzen Leine geführt werden.
Nach dem Motto „wo ein Wille da ein Weg“ sind bei diesem Hundeshooting trotz dieser Umstände schöne Fotos vom wilden Airdale entstanden.
Model betonen und Stimmung unterstreichen
Zum richtigen Fotografieren gehört natürlich auch die Bildbearbeitung. Sie betont das Model und sieht richtig angewendet sehr natürlich aus. Jeder Fotograf hat seinen eigenen Bearbeitungs-Stil, so legt jeder auf etwas anderes mehr Wert und manche Fotos kann man schon aufgrund der Bearbeitung dem Fotografen zuordnen.
Für mich ist die Bildbearbeitung eine Möglichkeit, das Foto zu verfeinern und dabei die Szene so zu erhalten, wie ich sie im Moment der Bildaufnahme wahrgenommen habe. Ich bin bis auf wenige Ausnahmen kein Freund von zu starker Bearbeitung, das Foto soll auf keinen Fall künstlich oder „gemacht“ aussehen.
Den Hintergrund heller oder ganz dunkel zu bearbeiten, kleine Fältchen oder feine Kratzer im Gesicht wegzuretuschieren und in der Tierfotografie auf Wunsch auch Halsband und Leine verschwinden zu lassen ist für mich völlig in Ordnung und gehört zu einer guten Fotografie dazu. Ebenso das Farben verbessern, einige Bilder mit ganz feinen Einstellungen in Schwarz-Weiß zu wandeln oder die Belichtung ein wenig anzupassen ist für mich selbstverständlich.
Bildmanipulation und Bildbearbeitung sind zwei verschiedene Dinge
Mein Model aber in eine ganz andere Kulisse einzuarbeiten ist richtig kompliziert. Vor allem hat es für mich dann nichts mehr mit dem Foto zu tun, die fotografierte Szene ist quasi nicht mehr vorhanden. Hier ist für mich auch die Grenze zwischen der Fotografie und der Kunst.
Die Bildbearbeitung ist dennoch zurecht aus der heutigen Fotografie nicht mehr wegzudenken und mit den richtigen Mitteln verleiht man dem Bild eine besondere Wirkung.
Es gibt wenige Bilder, bei denen mir eine gravierende Bearbeitung gut gefällt. Letztens hatte ich ein Portrait-Shooting im botanischen Garten Erlangen. Bei diesem Shooting ist ein Bild entstanden, das wirklich erst durch die Bearbeitung zu etwas Besonderem wurde. Ich war drauf und dran, es in den Papierkorb zu verschieben, aber dann habe ich diese Version erarbeitet – und nun gefällt es mir ausgesprochen gut.
Bei der Schwangerschaftsfotografie setze ich gerne auf farbliche Akzente. Bei Neugeborenen-Shootings hingegen bearbeite ich auch gerne zusätzlich zur Farbversion in Schwarz-Weiß oder „Cream“.
Die Bildbearbeitung ist etwas, das man wirklich durch Erfahrung und Üben erlernt und sich darin verbessert. Man entwickelt immer wieder neue Methoden und optimiert sich quasi selbst.
Selbstverständlich hat jeder einen anderen Geschmack was die Bearbeitung betrifft und das ist auch gut so. Mein Ziel ist es, die Natürlichkeit im Bild zu erhalten und das Wesentliche dezent hervorzuheben.
Unterm Strich: Bearbeiten von Bildern ist auf jeden Fall sinnvoll, doch man muss es dem Bild nicht ansehen.